Foto: © Siegenia
FASSADE - Aktuell | November 2024
Siegenia: Frische Luft bleibt sauber
Siegenia hat drei seiner Lüfter mit Erfolg vom Sentinel Holding Institut (SHI) auf Schadstoffarmut prüfen lassen.
Kapp 300 Teilnehmer konnte der VFT in diesem Jahr begrüßen. Damit war die Veranstaltung ausgebucht. (Foto: © FASSADE)
Dezember 2019
Unter dem bewährten Motto „Fassadentechnik in der Praxis“ fand am 21. und 22. November 2019 in Wiesbaden-Niedernhausen das Jahresseminar des Verbands für Fassadentechnik e.V. (VFT) statt.
Auch diesmal hatte der VFT-Vorstand wieder interessante Fachvorträge rund um die Gestaltung und Technik moderner Fassaden zusammengestellt.
In seinen einleitenden Worten sprach Hugo Philipp (1. Vorsitzender) zunächst zwei aktuelle Branchenthemen an. Beim Klimaschutz sei auch die Fassadenbranche gefragt, so Philipp. Bei der Planung einer Fassade sollte jeder Planer nachhaltig und fachgerecht arbeiten und ausschließlich Materialen einsetzen, die umweltgerecht konzipiert sind bzw. auch die Anforderungen in puncto Recycling erfüllen.
Hier verwies er als Beispiel explizit auf die Aluminiumrecycling-Initiative A/U/F. Auch der Fachkräftemangel sei eine riesige Herausforderung. Philipp: "Der VFT hat sich seit 26 Jahren die Ausbildung auf die Fahne geschrieben. Es ist ganz wichtig, die jungen Leute an die Branche heranzuführen und die Perspektiven aufzuzeigen." Vor diesem Hintergrund waren auch diesmal wieder über 60 Studierende verschiedener Hochschulen beim VFT-Seminar dabei.
Zum Start des Vortragsprogramms referierte Dr. jur. Rainer Koch zum Thema "Abnahme, die wichtigste Maßnahme am Bau" und gab dabei unter anderem Einblicke in die rechtlichen Folgen und Möglichkeiten der Abnahme einer Bauleistung. Im Anschluss sprach Dr.-Ing. Barbara Siebert (Ingenieurbüro Dr. Siebert) über aktuelle Entwicklungen in der Glasnormung in Deutschland und Europa und beleuchtete unter anderem die überarbeiteten Teile der DIN 18008.
Günther Weizenhöfer (Geze) befasste sich mit der Planung von barrierefreien Gebäudeeingängen – insbesondere vor dem Hintergrund der Anforderungen aus dem Baurecht sowie der DIN 18040. Karl-Theo Roes (Swisspacer) referierte über den Einfluss des Isolierglas-Abstandhalters auf den Energiebedarf von Gebäuden und zeigte die Energiesparpotenziale auf.
Dr. Anette Ritter-Höll (Ritter Natursteinberatung und -begutachtung) beschäftigte sich mit Schadensfällen an vertikalen und schrägen Natursteinfassaden und erklärte, was bei der fachgerechten Planung zu beachten ist. Dipl.-Ing. Mirko Köhler und Prof. Dr.-Ing. Bernhard Weller von der TU Dresden stellten aktuelle Entwicklungen bei Sonderverglasungen für den Fassadenbau vor und spannten dabei den Bogen von der Forschung über die Konstruktion und Ausführung bis hin zur Überwachung.
Zu Beginn des 2. Seminartags war traditionell Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank U. Vogdt von der TU Berlin aktiv und erläuterte auf gewohnt anschauliche Weise aktuelle Sicherheitskonzepte bei der Bemessung von WDVS. Dr.-Ing. Simon Schmidt und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Klaus Peter Sedlbauer (Fraunhofer IBP) referierten über nutzerzentrierte Fassaden vor dem Hintergrund der Bauphysik. Eine der Kernfragen dabei: Welche unterschiedlichen Einflüsse haben Fassadensysteme auf den Nutzer?
Im Laufe des Tages präsentierte Max Kreileder (Wilh. Schlechtendahl & Söhne) neuste Beschlaglösungen für raumhohe, nach innen öffnende Dreh-Fenster und Lüftungsklappen, während Manuel Pereira (dormakaba) über die richtige Planung und Sicherung von Rettungswegen informierte.
Zum Abschluss der wieder einmal sehr gelungenen Tagung referierte Benjamin Bender (Air-Lux) über Schiebefenster im Hochhausbau und nahm dabei die zahlreichen Herausforderungen unter die Lupe – von Druck- und Soganforderungen über Schlagregendichtigkeit und Schallschutz bis hin zu Bauabsenkungen. Dazu stellte der Referent einen von Air-Lux entwickelten Lösungsansatz eines innovativen Dichtungskonzepts vor.
Das 27. VFT-Seminar findet am 19. und 20. November 2020 in Wiesbaden-Niedernhausen statt. Einer der Themenschwerpunkte wird die Sicherheitstechnik in und an Fassaden sein.
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